Da die Vortragsqualitäten unseres Clubfreundes weithin bekannt sind, konnte unser Präsident zu diesem Abend nicht nur die Kiwanier mit ihren Partnerinnen und Partnern besonders zahlreich begrüßen, sondern auch noch 8 (in Worten auch acht) weitere Gäste aus dem Horst Sattler Fan Club willkommen heißen.
In seinem detailreichen (nahezu auswendigen!) Vortrag holt Horst Sattler das literarische Nationalheiligtum von seinem Sockel bzw. aus dem zweidimensionalen Papier und macht ihn zum dreidimensionalen Menschen aus Fleisch (ganz besonders!) und Blut. Er begleitet ihn durch sein ganzes Leben und allen Stationen anhand der Frauen, denen er begegnete und die ihn prägten: Angefangen bei Mutter und Schwester, über Jugendlieben, Gönnerinnen, Vertrauten, Geliebten, Seelenverwandten, Brieffreundinnen bis zur lange nicht-ehelichen und später doch legalisierten Lebensgefährtin und schließlich zu „Stalkerinnen“ und „Followern“ sowie Pflegetochter, Enkelin und so fort…. Wir erleben Goethe auf diesem Weg als fleißigen (sein Werk umfasst Lyrik, 3000! Gedichte, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften und umfangreichen Briefwechsel), reichen und universal interessierten und gebildeten Menschen mit großem Freiheitsdrang, unberechenbar, für seine Zeit sehr mobil, jemand, der seine Kreativität aus diesen vielfältigen Beziehungen schöpft und sie in seinen Werken verarbeitet.

Horst erzählt authentisch – man glaubt fast, er sei dabei gewesen. Trotzdem erfordert es noch immer Fantasie, um sich das Leben in dieser Zeit, in dieser Gesellschaft und mit diesen technischen Möglichkeiten vorstellen zu können. Aber wir sind dem ein kleines bisschen näher gekommen!

Vielen Dank, Horst!

Text: Dr. Christiane Mackenroth